CA - was Sie zu Beginn der Decksaison wissen müssen

Was ist überhaupt CA, wie sehen die Ergebnisse aus und sind es wirklich erst 150 Hengste, die getestet worden sind?

Was ist CA?

Keine Panik! CA (Cerebelläre Ataxie) ist KEINE ansteckende Krankheit oder gar Seuche, sondern eine höchst selten auftretende Erbkrankheit, die zunächst beim Arabischen Vollblut nachgeweisen wurde. Inzwischen wurden, über das Einkreuzen arabischen Edelbluts, auch bei Reitponys Fälle von CA diagnostiziert.  


Wie äußert sich CA?

Betroffen ist vor allem das die Bewegung, das Gleichgewicht, die Koordination und die Feinmotorik steuernde Kleinhirn. CA äußert sich in unterschiedlichen Schweregraden und reicht von unkontrollierten, ataktischen Bewegungen, über Kopfzittern (wie beim Verjagen von Fliegen, aber sehr schnell und von oben nach unten) bis hin zur Unfähigkeit, Raum und Entfernungen richtig einzuschätzen. Bei schwerem Krankheitsverlauf treten die Symptome bereits kurz nach der Geburt auf. Meist werden die Anzeichen von CA aber erst nach drei Monaten oder sogar erst im Jungpferdealter deutlich.

Welche Hengste sind müssen getestet werden? 

Es müssen laut Zuchtbuchordnung alle für die Reitponyzucht zugelassenen Hengste getestet werden. Diese Testergebnisse führt die FN zentral in einer Liste. Knapp 150 Hengste - überwiegend Deutsche Reitponyhengste, aber auch u.a. New Forest Ponys, Pintos und Welsh Ponys - wurden laut dieser Liste bislang getestet (Stand 13.02.2019). Das entspricht jedoch nicht der eigentlichen Anzahl an getesteten Hengsten. 

Ergebnisse?

Keiner der Hengste ist Merkmalsträger, lediglich drei Deutsche Reitponyhengste sind Anlagenträger. Dazu gehören der 16-jährige FS Golden Highlight-Sohn Centauro's Golden Flashlight sowie dessen dreijähriger Sohn MSA Golden Moon und der 2003 geborene Steendieks Darco (v. Dandy Gold). Aktuell sind, bezogen auf die deutsche Population, 2,5 Prozent Anlagenträger.

Was unterscheidet einen Merkmalsträger von einem Anlagenträger?

Anlangenträger (N/CA) bedeutet, dass bei Anpaarungen mit anlagefreien Paarungspartnern mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine entsprechenden Merkmalsträger auftreten. Die auslösende Mutation wird zu fünfzig Prozent an die Nachkommen weitergegeben - im Gegensatz zu dem Merkmalsträger (CA/CA), der die auslösende Mutation zu hundert Prozent an die Nachkommen weitergeben würde.

Sollten die Anlagenträger von der Zucht ausgeschlossen werden?

"Nein", sagt der westfälische Zuchtleiter Wilken Treu, "wir möchten sie bewusst nicht ausschließen und damit auch nicht diskriminieren." Dennoch rät er, die CA-Verbreitung in einigen Jahren noch einmal zu überprüfen: "Falls sich die Verbreitung negativ entwickelt, muss man in Zukunft vielleicht strenger werden." Hinzu käme, dass es eine Erbkrankheit sei, die natürlich beobachtet werden muss - dabei dürfe die Vernachlässigung anderer Krankheiten jedoch nicht vergessen werden.


Die aktuelle Liste der FN finden Sie hier.

Im westfälischen Hengstverzeichnis sind im Übrigen alle Testergebnisse der westfälischen Deutschen Reitponys eingetragen - auch die, die in der Liste der FN noch fehlen.