Emsdetten: „Ich bin für den Mist zuständig“

"Ich bin für den Mist zuständig", lacht Jörg Jüttner über seine Rolle im Ponysport. Hinter jedem Pony-Reiter-Duo steht ein Team, zumeist die Familie. EQUITARIS durfte in Olfen Einblicke in die Turnierorganisation der Ponyeltern nehmen - und die scheint immer gleich zu sein: klare Aufgabenverteilung, wie bei Familie Jüttner, sorgt für geregelte Abläufe, eine Menge Spaß und oben drein auch noch Erfolg.

Als Nicht-Pferde-Mensch ist Jörg im Hause Jüttner in erster Linie für den Mist verantwortlich: "Heißt salopp gesprochen: beim Pony vorne reinschaufeln und hinten wegschaufeln." Seine zweite Hauptaufgabe ist die Dokumentation der Ritte seiner Töchter Luzie (14) und Mieke (12). Seine Frau Ute Jüttner ist selbst hobbymäßig Dressur und Springen bis Klasse M geritten, hat junge Pferde ausgebildet und qualifiziert sich somit als Coach der Töchter.

Und Ute Jüttner ist ein sehr guter Coach, wie die Erfolge der Töchter Luzie und Mieke beweisen. Luzie ist mit ihren Ponys Nacho Lumi und Orchid's Arissa bis M-Springen erfolgreich und das nicht nur in Pony M-Springen, sondern auch gegen Großpferde. So konnte Luzie sich bereits mehrfach vor der großen Kulisse von Ludger Beerbaums Riesenbeck International in Stilspringprüfungen der Klasse M* mit Wertnoten bis 8,4 behaupten. Mieke gewann 2016 die Westfalenschärpe der Ponys Vielseitigkeit mit der Grevener Mannschaft und siegte bereits vielfach im Cross Country und Parcours auf E- und A-Niveau.

Jedes Wochenende ist die ganze Familie mit Hund Nuts auf Springturnieren unterwegs. Wenn aber Luzie und Mieke mit Mutter Ute den Parcours abgehen, hält sich Vater Jörg zurück, mischt sich nicht in die Diskussionen ein, sondern führt derweil die Ponys. Nach dem Einreiten ist dann sein dokumentarisches/filmisches Talent gefragt. "Mir macht das jedenfalls großen Spaß zu sehen, wie sich die Kinder und Ponys entwickeln und hautnah dabei zu sein, wenn es richtig spannend wird."

Zu Hause in Emsdetten hat Familie Jüttner in der Nachbarschaft eine Tenne auf einem Bauernhof als Selbstversorger gepachtet, wo die Ponys und das Pferd der Töchter bestens untergebracht sind. Neben der Mutter wird Luzie auch noch von Kurt Holz trainiert, der ebenfalls in Emsdetten ansässig ist und bereits Jana Wargers den Weg in den Spitzensport ebnete.

Der neunjährige Nacho Lumi (v. Heidberg's Nancho Nova-Caliostro), entdeckt bei seinem Züchter Gerd Cassens, ist bereits seit sechs Jahren bei Familie Jüttner zu Hause. Mit ihm arbeitete sich Luzie von Springreiter-Wettbewerben hoch bis zur höchsten Ponyklasse. Hinzu kommen Erfolge in Dressurprüfungen bis Klasse L und in Vielseitigkeitsprüfungen bis Klasse A, und zu dem Zeitpunkt waren Nacho Lumi und Luzie sogar noch drei Jahre jünger.
Im vergangenen Jahr nahm das Paar bereits erfolgreich an den Deutschen Jugendmeisterschaften in Aachen teil, nachdem es im Frühjahr den Westfalenhallen Cup in Dortmund mit der Wertnote 8,8 gewonnen hatte und in den Westfälischen Nachwuchskader aufgenommen wurde.

Die New Forest Stute Orchid's Arissa ist seit Oktober 2017 im Stall der Familie Jüttner. Nach Erfolgen zu Beginn des Jahres in Springprüfungen der Klassen A und L, konnten Luzie und die zehnjährige Kanshebber-Tochter in Olfen die erste M-Platzierung feiern.

Luzies Ziele für dieses Jahr sind die Teilnahme am Preis der Besten im Mai, die DJM in München und internationale Starts. Mit der Unterstützung ihrer Eltern sollte das erfolgreich zu meistern sein! EQUITARIS drückt die Daumen!!