EQUITARIS Trophy der Woche: Ann-Sophie Seidl

Die Erfolgsliste der jungen Springreiterin aus Bayern ist unglaublich lang und auch für das nächste Jahr hat sich Ann-Sophie Seidl so einiges vorgenommen.

Allein in den letzten vier Monaten konnte sie gemeinsam mit dem New Forest-Hengst Berkzicht Rob vier Ponyspringprüfungen der Klasse M gewinnen. Zahlreiche weitere Erfolge kommen hinzu, von uns wird Ann-Sophie Seidl heute mit der EQUITARIS Trophy der Woche ausgezeichnet.

Viele Ponykinder stammen aus einer pferdebegeisterten Familie. Oft sind es die Eltern oder Geschwister, die die Begeisterung für den Reitsport weiterleiten. Bei Familie Seidl aus Regensburg verlief die ganze Geschichte etwas anders, eher durch Zufall kamen sie vor einigen Jahren an den ersten Vierbeiner. "Wir haben eine kleine Hütte in Kitzbühl", erzählt Ann-Sophie, "auf dem Bauernhof gab es damals ein kleines Fohlen, das zum Schlachter gebracht werden sollte." Ihrer Mutter tat es damals in der Seele weh und so nahm sie das Fohlen kurzerhand mit nach Hause. Da es sich jedoch um ein Kaltblut handelte, was sich eher weniger zum Reiten eignete, wurde es nach einiger Zeit verkauft und es kam ein neues Pferd hinzu.

"In der dritten Klasse habe ich dann mein erstes eigenes Pony bekommen", erinnert sich die 14-jährige Schülerin, "mit Snoopy habe ich die ersten Führzügelklassen, Jugendreiter- und Springreiterwettbewerbe sowie die ersten E-Springen geritten." Da der kleine Snoopy mit einem Stockmaß von 1,40 Metern nicht allzu groß war, bekam Ann-Sophie ein neues Pony hinzu. Der heute 16-jährige Sharan ist ein Sohn des Shaitan und auch heute noch Teil der Familie. "Sharan hat mir wirklich alles beigebracht", erzählt Ann-Sophie stolz, "von Erfolgen in Springprüfungen der Klasse A bis hin zur ersten M-Platzierung, er bleibt für immer bei uns."

Nach dem Verkauf von Snoopy kam der elfjährige DR-Wallach Twyx (v. Top Anthony I) aus der Zucht von Sascha Hahn zu Familie Seidl. "Mit ihm war es eine absolute Achterbahnfahrt", erzählt Ann-Sophie, "wir haben unzählige Stilspringen mit Wertnoten bis 9,0 gewonnen, aber ich bin auch sehr oft von ihm herunter gefallen."

Ihre größten Erfolge feierte Ann-Sophie mit dem elfjährigen Fuchshengst Berkzicht Rob, einem gekörten Sohn des Kantje's Ronaldo, den sie erst seit einem dreiviertel Jahr unter dem Sattel hat. "Von Anfang an hat es gut mit uns funktioniert", sagt die erfolgreiche Springreiterin, "für einen Hengst ist er sehr artig." Dann fügt sie hinzu: "Er ist allerdings eine kleine Diva, er wiehert immer quer durch den Stall, quietscht ab und zu und es hat wirklich lange gedauert, bin ich ihn überhaupt anfassen durfte." An Energie mangelt es Berkzicht Rob ebenfalls nicht, auf dem Turnier reitet Ann-Sophie ihn meistens schon früh morgens vor der Prüfung ein wenig locker.

Auch heute stehen die Ponys von Familie Seidl noch auf dem Hof, wo alles begann. Ihr Trainer Timo Reinhardt steht Ann-Sophie auf den Turnieren stets mit Rat und Tat zur Seite. "In zwei Wochen bekomme ich meinen ersten eigenen LKW", strahlt Ann-Sophie, "meine Mama hat extra einen Führerschein gemacht."

Es gibt viele Erfolge in diesem Jahr, an die sich Ann-Sophie gerne erinnert. Dazu gehören der Sieg bei den Bayrischen Meisterschaften in München-Riem, die internationalen Platzierungen in Lamprechtshausen/AUT, der sechste Platz in der ersten Wertungsprüfung bei der DJM in Aachen, der Sieg im Bayern Pony Cup in Nürnberg und - nicht zu vergessen - Platz eins im großen Finale der "Future Pony Challenge" in Verden am vergangenen Wochenende. All' diese Erfolge erzielte Ann-Sophie mit Berkzicht Rob.

Für 2018 stehen internationale Turniere, der Preis der Besten und die Deutschen Jugendmeisterschaften auf der Wunschliste. "Gerne würde ich auch einmal im Nationenpreis an den Start gehen", träumt Ann-Sophie, "ein junges Pony auf dem Bundeschampionat vorstellen, das wäre auch toll!"