EQUITARIS Trophy der Woche: Lena Grühn

An ihr erstes und letztes internationales Turnier im Ponylager wird sich die erfolgreiche Dressur- und Springreiterin sicherlich noch lange erinnern. 

Zahlreiche Erfolge konnte sie mit ihren Ponys schon feiern, hinzu kommen Schleifen in der Dressur und im Springen bis zur Klasse M mit Großpferden. Ein ganz besonderes Ereignis durfte die Sechzehnjährige in der vergangenen Woche erleben, als es zum ersten Mal auf ein internationales Turnier ging - ein toller Abschluss ihrer Ponyzeit. Die EQUITARIS Trophy der Woche geht heute an Lena Grühn. 

Die Zucht- und Reitanlage Rother Hof liegt zwischen Gückingen und Hambach in Rheinland-Pfalz. Neben den Sportpferden und -ponys leben hier auch Zuchtstuten, deren Fohlen zur Welt gebracht und aufgezogen werden, sowie zahlreiche "Rentner", die ihren Lebensabend auf den großzügigen Weiden genießen dürfen. "Mein Vater sagt immer, dass ich schon auf dem Pony saß, bevor ich überhaupt laufen konnte", schmunzelt Lena. Sowohl Dieter Grühn, als auch seine Frau Christine waren früher selbst im Sattel aktiv, heute unterstützen sie ihre Tochter im Reitsport. Während Mutter Christine immer auf den Turnieren dabei ist, muss sich Vater Dieter seine Zeit einteilen - Stroh, Heu und Hafer wird stets selbst produziert.

Nach ersten Turniererfolgen in Reiterwettbewerben, E- und A-Dressuren kam Lena mit dem gekörten Magnum-Sohn Milky Way aus der Zucht von Gerhard Brauer zum ersten Mal in die Fördergruppe des Kaders. Mit ihm war sie bis 2015 erfolgeich unterwegs und sammelte am Ende Schleifen bis zur Klasse L. Schon von Anfang an konnte sich Lena sowohl für die Dressur, als auch für's Springen begeistern. "Viele fragen mich, was ich lieber mache", erzählt Lena, "aber das kann ich gar nicht sagen, ich finde beides toll!"

Lenas aktuelles Erfolgspony Dancing Sun HF (v. FS Don't Worry) aus der Zucht von Hubert Fockenberg kann sich hingegen gar nicht für Hindernisse begeistern. "Es hat beinahe vier Jahre gedauert, bis ich sie über Stangen und Cavalettis reiten konnte", lacht ihre Reiterin, die die zehnjährige Fuchsstute von Familie Holtwiesche zur Verfügung gestellt bekommen hat. 2014 feierten die beiden die ersten Erfolge in Dressurprüfungen der Klasse A, 2015 gab es die erste L-Schleife. Mittlerweile stehen unzählige Siege und Platzierungen auf dem gemeinsamen Erfolgskonto.

Einen großen Anteil an diesem Erfolg trägt auch Lenas Patentante und Trainerin Tina Krause. "Ich bin einfach froh, sie zu haben. Tina begleitet uns immer zu den Turnieren und unterstützt mich, wo sie nur kann!" Am Tag reitet Lena etwa fünf bis sechs Pferde und Ponys, ein Glück, dass die Schule schon um 13 Uhr aus ist. Morgens gehen die Vierbeiner dann schon auf die Wiese, werden hin und wieder von Mutter Christine longiert und Nachmittags dann geritten. "Hauptberuflich möchte ich später nicht reiten", blickt Lena in die Zukunft, "aber nebenbei schon, vielleicht kann ich mir auf unserem Hof ein zweites Standbein aufbauen."

Mit ihren Großpferden ist Lena sowohl in der Dressur, als auch im Springen bis zur Klasse M unterwegs. Ihre Heimtrainerin Elke Funk unterstützt sie dabei tatkräftig. Besonders gefreut hat sie sich jedoch über den Start am letzten Wochenende im belgischen Waregem, ihrem ersten Turnier auf internationaler Ebene. "Das war ein richtig tolles Erlebnis und ein schöner Abschluss meiner Ponyzeit", freut sich die Schülerin. Nach Platz fünf in der Mannschaftsaufgabe durften sich Lena imd Dancing Sun HF sowohl in der Einzelaufgabe, als auch in der Kür über einen vierten Platz freuen.

Ganz vorbei ist die gemeinsame Zeit mit ihrer "Sunny" jedoch noch nicht. Am übernächsten Wochenende geht es noch zu den Süddeutschen Meisterschaften nach Biblis und im Anschluss zum großen Finale des PSJ-DressurCups in Liederbach. Auf die Ponyzeit blickt Lena mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück, wobei sie sich besonders über die Unterstützung von Tina Krause und dem Vertrauen von Familie Holtwiesche freut, ohne die dieser große Erfolg niemals zustande gekommen wäre. Ein klein wenig bleibt Lena den Ponys aber dennoch treu, denn in diesem Jahr brachte die Honeymoon Star-Tochter Honey Moon's Lady, mit der Lena erfolgreich im Springen unterwegs war, das erste selbstgezogene Fohlen zur Welt. "Es ist ein kleiner, frecher Hengst, der nicht verkauft werden darf - auch, wenn ich ihn später nur durch den Wald spazieren reiten kann!"