Die Deutsche Vizemeisterin von 2021 und Zweite beim Preis der Besten 2022 gewann Anfang November in Lyon im Großen Preis der ‚CSIP FEI Jumping Ponies‘ Trophy‘, einer internationalen Springprüfung über 1,35 Meter mit Stechen, nach einer sensationellen Runde die Silbermedaille.
Lyon war die erste Qualifikation der Worldcup Trophy, deren Finale vom 26. bis 30. Dezember 2022 in Mechelen, Belgien, stattfinden wird. Franca liegt momentan als beste Deutsche auf Rang drei hinter der Britin Ruby Barrs und Ben Walsh aus Irland.
Im Mai stand sie beim Preis der Besten in Warendorf auf dem Treppchen und durfte sich, nach einem fünften Platz in der ersten und einem zweiten Platz in der zweiten Wertungsprüfung, über die Silbermedaille freuen.
International vertrat sie Deutschland dieses Jahr erfolgreich auf Turnieren in Opglabbeek/BEL, Fontainebleau/FRA, Hagen/GER, Kronenberg/NED, Lyon/FRA und Stuttgart/GER.
Für uns ganz klar: Die EQUITARIS Trophy des Monats geht an Franca Clementine Kröly!
Franca und ihr Orchi (oder Orchibertha), wie er Zuhause liebevoll genannt wird, sind seit Herbst 2019 ein Team. „Er ist treu, intelligent und einzigartig“, beschreibt sie ihren vierbeinigen Partner. „Ich würde ihn gegen nichts auf dieser Welt eintauschen!“
Auch, wenn Franca ihren Karim nicht eintauschen würde, so gibt es doch ein Pony, dass sie gerne einmal reiten würde: „Clementine von Laura André“ kommt als prompte Antwort. Clementine ist eine zehnjährige Schimmelstute, mit der André (CHE) in Lyon den Grand Prix vor Franca gewonnen und die Schweizer Farben bei den Europameisterschaften in Strzegom/POL dieses Jahr vertreten hat. Sie liegt aktuell auf Rang fünf der FEI Jumping Ponies‘ Trophy, und somit zwei Plätze hinter der Deutschen.
Franca hat neben dem Reiten zwar kein anderes Hobby, denn dazu fehlt ihr die Zeit, in den Ferien fährt sie allerdings gerne Ski. Daher ist es nicht verwunderlich, dass ihre liebsten Urlaubsziele Lech (Österreich) und St. Moritz (Schweiz) sind. Neben Reiten und Skifahren würde sie gerne einmal Fallschirmspringen. Doch am liebsten verbringt sie ihre Freizeit im Sattel. Das Springreiten gegen eine andere Disziplin einzutauschen, kommt für Franca nicht infrage: „Auf keinen Fall, da bin ich absolut talentfrei - genauso, wie beim Singen!"
Dass die 15-Jährige sich nicht unterkriegen lässt, auch wenn es mal nicht optimal läuft, zeigt ihr „lustigstes Erlebnis mit ihrem Pony“: „Die lustigste Geschichte war, dass ich auf meinem ersten Turnier mit Karim im A-Springen in Legden ausgeschieden bin. Damals war mir das unangenehm, heute kann ich zum Glück darüber schmunzeln." Neben Karim hatte sie das Glück, wirklich großartige Ponys reiten zu können, auf denen sie viel Erfahrung sammeln konnte.
„Die Ponys haben mich alle beeinflusst und mir die Erfahrung geschenkt, die ich für Karim und den „großen Sport“ brauche."
Momentan drückt Franca noch die Schulbank. Auch, wenn ihr Englisch und Erdkunde besonders liegen, so geht sie doch lieber in den Stall als zur Schule.
Dennoch kann sie sich eher nicht vorstellen, das Hobby später zum Beruf zu machen.
„Das ist zwar eine schöne Vorstellung, aber in der heutigen Zeit ist es, denke ich, sehr schwer, sich im hohen Sport zu etablieren und immer passende Pferde und Sponsoren zu haben.“
Überlegt, das Reiten an den Nagel zu hängen, hat sie bisher noch nie. Dazu fühlt sie sich im Stall und mit den dazugehörigen Menschen zu wohl.
Natürlich gibt es auch hier Sachen, die sie lieber mag als andere: „Putzen, vorzugsweise Pferde, mag ich am liebsten. Nicht so sehr mag ich misten." Da Franca häufig auf Turnieren unterwegs ist, interessiert uns natürlich auch, wie das so abläuft.
„Ich habe zahlreiche Glücksbringer fürs Turnier", lacht sie. „Für das Packen des Turnierschranks bin ich selbst zuständig.“
Und wer ist nervöser vor dem Start? Sie selbst, ihre Eltern, ihr Trainer oder gar ihr Pony?
„Ich glaube, mein Trainer Bernd Schulze-Topphoff.“
Obwohl sie mit ihren 15 Jahren schon auf vielen Turnieren unterwegs gewesen ist, gibt es auch für Franca noch Turniere, auf den sie gerne einmal reiten würde.
„Auf jeden Fall Qatar - oder allgemein 5*-Turniere. Aber erstmal hoffe ich, dass wir alle gesund bleiben und eine schöne kommende Saison haben."
Was denken denn ihre nicht-reitenden Freunde über ihr Hobby, das ja einen großen Teil ihres Lebens einnimmt? „Dass ich einen an der Klatsche habe“, lacht sie.
An turnierfreien Wochenende findet Franca dennoch Zeit für ihre Freunde - und auch für ihre Familie, die ihr sehr wichtig ist.
Bald schon wird sie ihren Turnierschrank wieder packen und sich mit Karim in Richtung Mechelen/BEL zum Finale des Weltcups aufmachen. Wir hoffen, ihre vielen Glücksbringer machen ihren Job und wünschen ihr von Herzen viel Erfolg!
FEI Jumping Ponies' Trophy 2022 Ranking hier