EQUITARIS Trophy des Monats: Taja Kiesewetter

Wenn sich die 16-Jährige für eine Disziplin entscheiden müsste, stände Taja Kiesewetter vor einem großen Rätsel. Sie reitet Dressur und Springen gleich gern - und wenn es die Zeit erlaubt, auch noch Vielseitigkeit!

Die Anzahl an Turnieren ist momentan überschaubar. Doch die erfolgreiche Spring-, Dressur- und Vielseitigkeitsreiterin der Wurster Nordseeküste hat Glück und ging im November sowohl in Luhmühlen, als auch bei den Urban ClassX in Holle-Wüsting an den Start. Aus Pony-Sicht bedeuteten das drei Schleifen im Parcours - die EQUITARIS Trophy des Monats geht daher an Taja Kiesewetter.

Langeweile ist bei Taja Kiesewetter Fehlanzeige. Nach der Schule geht es direkt zum Stall, wo täglich fünf bis acht Ponys und Pferde auf sie warten. "Ich reite immer selbst, aber meine Mutter hilft mir bei der Versorgung der Pferde und macht zum Beispiel schon mal die Boxen fertig", erzählt die Schülerin. Während Maren Pyka-Kiesewetter früher selbst aktive Turnierreiterin war und Reitlehrerin ist, sitzt Schwester Tany heute noch hin und wieder im Sattel - bis zum letzten Jahr war sie erfolgreich in Dressur- und Springprüfungen auf L-Niveau unterwegs. Vater Hans Kiesewetter ist hingegen nicht vom Pferdevirus befallen und überlässt es lieber den drei Frauen.

In diesem Jahr war Taja mit drei Ponys turniermäßig unterwegs. Mit dem vierjährigen Palominohengst Goldener Diamant P (v. Hesselteich's Golden Dream) aus der Zucht von Hans-Juergen und Mareike Poit ging sie nach ersten Reitpferdeprüfungen 2019 erfolgreich in Dressur(pferde)prüfungen der Klasse A an den Start. Mit dem sechsjährigen Cockney Cracker WE-Sohn Coopers Creek (Z.: Birgit Hahl) konnte Taja neben Schleifen in der Dressur und im Springen auf L-Niveau auch Platzierungen in der Vielseitigkeit ergattern.

Aktuell hält noch ein Pony die Stellung im Hause Kiesewetter: Das ist der neunjährige Ombri B-Sohn Oliver Twist aus der Zucht von Jürgen Reese. "Meine Mutter hat ihn damals zweijährig entdeckt", erinnert sich Taja, "da war er noch ganz klein und mickrig." Obwohl Taja damals selbst noch jung war, hat sie ihren Oli selbst angeritten. "Oli ist sehr verfressen und ein ganz liebenswertes Pony!" Die ersten Anfänge waren nicht leicht, da Oliver Twist nicht das selbstbewussteste Pony ist. "Er hatte Angst vor den Sprüngen und auch die Schleifen auf dem Turnier waren ihm nicht geheuer!"

Doch Taja hat an ihren Wallach geglaubt, was mit zahlreichen Siegen und Platzierungen in Ponyspringprüfungen bis zur Klasse M belohnt wurde. Zu ihren größten Erfolgen zählen die Deutschen Jugendmeisterschaften, aber auch der Titel zum Bezirksmeister und die Medaillen (2020 Gold & 2019 Silber) bei den Landesmeisterschaften in Luhmühlen. "Ein für mich persönlich großer Erfolg war auch die Nominierung zum Nationenpreis in Aarhus in diesem Jahr, das Turnier wurde aber leider abgesagt", erzählt Taja.

Im Übrigen ist Oliver Twist nicht nur im Springen erfolgreich unterwegs, er kann auch Platzierungen in L-Dressuren vorweisen! Denn Tajas große Leidenschaft ist neben dem Springreiten aus das Dressurviereck. Dort sind allerdings die Großpferde stärker vertreten - mit His little Son und Danny De Vito freute sich die 16-Jährige in diesem Jahr über Siege und Platzierungen bis zur Klasse M**. Trainiert wird Taja von ihrer Mutter, in der Dressur aber auch von Malte Kalus und im Springen von Jasper Kools. Hinzu kommt die Unterstützung durch die Landestrainer.

Für 2021 hat Taja keine expliziten Ziele: "Ich lasse es ganz entspannt auf mich zukommen und hoffe, dass ich mit den Pferden an meine Erfolge anknüpfen kann. Toll wäre es, bei den Landesmeisterschaften der Junioren an den Start gehen zu dürfen, in der Dressur und im Springen!" Im Übrigen kann sie sich auch gut vorstellen, das Reiten später zu ihrem Beruf zu machen. Ob selbstständig oder angestellt in einem anderen Stall - die Frage bleibt noch offen!