Emily Thümmel aus Wagenfeld reitet schon seit klein auf. Die zehnjährige Maerchenprinz II GH-Tochter Kastanienhof Gold Rosi aus der Zucht des Gestüt Kastanienhof ist seit 2018 bei ihr. Gemeinsam arbeitete sich das Paar von ersten Springprüfungen auf A*-Niveau hoch hinaus, mittlerweile sind sie bis zur Klasse M unterwegs. "Rosi ist eine sehr liebenswerte und verschmuste Stute", erzählt Emily, "sie hat viel Mut und hat immer großen Spaß am Springen!" Zu den größten Erfolgen der beiden zählt der Sieg bei den Kreismeisterschaften 2018 in Bassum, sowie die Bronzemedaille bei den Bezirksmeisterschaften ein Jahr später in Hildesheim.
Seit 2019 gehört auch der zwölfjährige Miraculix-Sohn Martello aus der Zucht von Siegfried Kehling zum Team. "Er ist ein kleiner Dickkopf", lacht Emily, "aber wir sind gut zusammen gewachsen!" Auch mit ihm ist die 15-Jährige erfolgreich im Parcours unterwegs und sammelte Schleifen bis zur Klasse M*.
Einen großen Teil ihrer Freizeit widmet Emily nicht nur ihren Ponys, sie engagiert sich auch für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Reitsport. Dafür rief sie im Oktober 2019 das Projekt "Riders for future" ins Leben, inspiriert von Greta Thunberg und den "Fridays for future". "Ich hörte damals einen Bericht über diese Initiative im Radio, was mich zum Nachdenken bewegte. Der Reitsport - vor allem der Turniersport - ist wenig nachhaltig, da wir viel mit dem Auto oder dem Lkw unterwegs sind."
Anschließend begann die Recherche in Büchern und Zeitschriften zum Thema Nachhaltigkeit im Pferdesport. "Vereinzelt gab es dort tolle Ideen", erinnert sich Emily, "um diese zu bündeln habe ich mir überlegt, eine eigene Plattform dafür zu gründen, mit dem Ziel: Menschen zum Denken und Handeln anregen!" Von kleineren DIY Projekten bis hin zu Großprojektvorschlägen für Reitanlagenbesitzer ist für jeden etwas dabei, der die Pferdewelt etwas "grüner" gestalten möchte. Auf der Plattform von Riders for future sind nicht nur Infos zu den Themen ökologisches Weidemanagement, Stallbau, Gebäudesanierung, Pferdesport & Klimawandel, richtiges Müllmanagement und Tipps für ökologischere Pferdesportveranstaltungen hinterlegt, es gibt auch Biorezepte, Upcyclingprojekte und nachhaltige Fashiontrends.
Unterstützt wird Emily bei ihrem Engagement von ihrer Familie, ihren Freunden und Pferdesportlern, die sie über die Plattform kennenlernen durfte. "Alles alleine zu stemmen wäre sicherlich nicht möglich", betont die Schülerin. Viele Vereine begrüßen Riders for Future und machen mit. Auch das Juniorteam der FN, die Pferdesportverbände Hannover und Sachsen sowie die Jugendteams aus Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sind mit dabei.
Um ihren eigenen ökologischen Fußabdruck und den ihrer Ponys zu minimieren, spendete Emily 2020 Teile ihrer Turnierpreisgelder an die Umweltorganisation "Plant-for-the-Planet". Ein Jahr später kam sie dann auf die Idee, ein gemeinsames Aufforstungsprojekt im Pferdesport names "Riders for future start planting" zu starten: "Der Reitsport ist einer der naturverbundensten Sportarten und doch sind wir viel mit dem Auto oder dem Lkw unterwegs. Zum Training, aber auch zum weiter entfernten Stall oder zu den Turnieren. Bei internationalen Turnieren sind wir sogar mit dem Flugzeug unterwegs, dabei entsteht sehr viel CO2."
Das Ziel der Aktion ist es, gemeinsam im Pferdesport eine möglichst große Baumspende für die Wiederaufforstungsorganisation Plant-for-the-Planet zu sammeln. Die Bäume können nicht nur auf dem Stiftungsgrund in Mexico gepflanzt werden, es sind auch Spenden für über 100 andere Wiederaufforstungsprojekte willkommen. "Natürlich sind auch hin und wieder Leute dabei, die sich mit dem Thema nicht identifizieren können. Aber das gibt es überall und das hält uns auch nicht davon ab, weiter zu machen", blickt Emily in die Zukunft.
Möchten Sie mehr über "Riders for future" erfahren, oder das Projekt sogar unterstützen? Dann schauen Sie auf der Website vorbei!
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