Neuerungen bei den Rasseparlamenten

In einem mehrtägigen Online-Sitzungsmarathon haben die Rasseparlamente von elf Pony- und Kleinpferderassen getagt. Ein zentraler Punkt war die Neuwahl verschiedener Rassebeiräte. Ferner wurden der Sachstand zur Vereinheitlichung der Prämierung sowie zur Umstrukturierung der Zuchtbücher, Änderungen in den Zuchtprogrammen der Zuchtverbands-Ordnung (ZVO) sowie rassespezifische Themen diskutiert.

 

Den Vertretern der jeweiligen Rassen wurden die bisherigen Ideen zur Vereinheitlichung der Prämierung sowie Umstrukturierung der Zuchtbücher vorgestellt, um deren Meinungsbild einzuholen und zu erfahren, ob die Projekte durch die Zuchtverbände und FN weiterverfolgt werden sollen. Viele Mitglieder des Rasseparlamentes fanden eine einheitliche Vergabe von Prämierungen für Stuten und Hengste über die Zuchtverbände hinweg sehr positiv, denn dann würden bei allen Zuchtverbänden die Titel wie Elitehengst und -stute sowie Prämienhengst und -stute identisch vergeben.

Nicht ganz so eine eindeutig war die Meinung in den Rasseparlamenten zur Idee, die Struktur der Zuchtbücher zu verändern. Laut bisheriger Überlegungen soll es statt Hengstbuch I und II beziehungsweise Stutbuch I und II nur noch ein Basisbuch geben. Darüber hinaus können sich die Stuten und Hengste über eigene Leistungen und/oder Vererbungsleistungen entsprechende Prämierungen sichern, um sich damit als besondere Leistungs- und Zuchtpferde bzw. -ponys zu empfehlen und Zugang zu weiteren Selektionsveranstaltungen wie Körungen zu bekommen. Ein solches System hätte den Vorteil, dass kein Pferd bzw. Pony mehr in ein Hengstbuch II heruntergestuft wird, sondern sich durch weitere Leistungen nur weiter nach oben hin entwickeln könnte. Befürworter der traditionellen Strukturen wandten allerdings ein, dass durch das bisherige Selektionssystem bereits eine erfolgreiche Leistungszucht entstanden sei. Auf der Basis der Diskussionsergebnisse aus den Sitzungen der Rasseparlamente werden nun die Zuchtleiter im März die weitere Vorgehensweise besprechen und entscheiden, wie und ob die Ideen weiterverfolgt werden sollen. Letztlich können die dazu notwendigen Änderungen in den Zuchtprogrammen erst in einer Sitzung des Beirates Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) beschlossen werden und frühestens im nächsten Jahr in Kraft treten.

Bei den Deutschen Reitponys gibt folgende Veränderungen: Die Vertretung der Zuchtverbände erfolgt durch Mareile Oellrich-Overesch und die neu gewählte Katrin Tosberg vom Westfälischen Pferdestammbuch. Als Rassedelegierter löst Timo Coldeway (Pferdestammbuch Weser-Ems) Klaus-Dieter Dahme (Verband der Pony- und Kleinpferdezüchter Hannover) ab, Jörg Menge vom (Pferdezuchtverband Brandenburg-Anhalt) wurde wiedergewählt.

Rassespezifische Themen:
In den einzelnen Rasseparlamenten wurden darüber hinaus viele rassespezifische Themen besprochen, die anschließend über die Sitzungen der Pony, Kleinpferde und Sonstigen Rassen betreuenden Zuchtverbände und des Beirates Zucht der FN weiterverfolgt werden. Relevante Themen sind dabei immer Änderungen in den Grundsätzen der Ursprungszuchtbücher, die in die hiesigen Zuchtprogramme der Rassen übernommen werden müssen. Erfreuliche Informationen gab es zu den Leistungsprüfungen der Ponys, Kleinpferde und sonstigen Rassen. Trotz der Corona-Pandemie konnten im vergangenen Jahr fast 1.000 Pferde und Ponys aus 46 Rassen geprüft werden und sich damit für die Zucht weiterempfehlen.

Termine 2021:
Für das Jahr 2021 sind einige bundesweite Zuchtveranstaltungen im Bereich Ponys, Kleinpferde und sonstige Rassen geplant, beginnend mit dem 1. Bundesweiten Finale der gekörten Springponyhengste am 10. April in Münster-Handorf. Am 31. Juli wird die FN-Bundesschau Lewitzer in Redefin ausgetragen, die FN-Bundesstutenschau Robustponys ist für den 12. September in Bad Harzburg geplant. Für die Freizeitpferde und -ponys geht es am 1. August nach Ansbach zum Süddeutschen Championat und vom 25. bis zum 26. September nach Hannover zum Bundesweiten Championat des Freizeitpferdes/-ponys.

Quelle: FN