Offene Ponyprüfungen: Wo ist der Haken?

Die überwiegende Zahl der erwachsene Ponyreiter wünscht sich offene Prüfungen. Viele sind der Meinung, dass es in den Händen der Turnierveranstalter liegt - doch die beziehen klar Stellung ...

In unserer Umfrage haben sich deutlich über 80 Prozent der EQUITARIS-Leser für offene Ponyprüfungen ausgesprochen. Doch es liegt nicht nur in der Hand der erwachsenen Ponyreiter, die die Prüfungen nennen und an den Start gehen müssen, sondern auch in den Händen der Turnierveranstalter.

Dazu haben wir jemanden gefragt, der sich in Sachen Ponysport bestens auskennt: Den Geschäftsführer und stellvertretenden Vorstandssprecher des ZRFV Legden Cornelius von Ingersleben - Macher des Legdener Ponymeetings, welches in diesem Jahr bereits zum 21. Mal ausgetragen wird. Von Führzügelklassen bis hin zu Pony-Springprüfungen der Klasse M** ist für Kinder und Jugendliche alles dabei. Jedes Jahr reisen über 300 kleine Vier- und Zweibeiner aus ganz Deutschland an, um im Herzen des Münsterlandes gegeneinander anzutreten.

Den Wunsch nach altersoffenen Ponyprüfungen verstehen? Ja!

"Aus persönlicher Erfahrung kann ich den Wunsch nach altersoffener Ausschreibung von Ponyprüfungen nachvollziehen, da eine meiner Töchter mit ihren 1,60 m und 50 kg auch als 30-jährige Reiterin noch eine gute Figur auf einem Pony abgeben würde und ich erlebt habe, wie sie im Laufe ihrer reiterlichen Entwicklung gerade im letzten Ponyjahr konstant erfolgreich auf Turnieren unterwegs war. Sicherlich hätten wir diese Chancen auch jenseits der Altersgrenze gern genutzt, zumal sie schon mit 15 Jahren abtreten musste, da am Jahresende geboren. Das war damals schon bitter."

Das große "Aber":

"Der hohe Reiz von Ponyprüfungen - gerade in den schweren Klassen - resultiert doch daraus, dass hier Kinder gegeneinander antreten, so dass alle Zuschauer bei jedem Ritt mitfiebern und eine emotional hoch aufgeladene Atmosphäre auf der Tribüne knistert, wenn es z.B. in das Stechen eines M-Springen geht, und jeder Ritt mit großem Applaus belohnt wird - das schaffen sie als Turnierveranstalter nicht mal mit einem S*** bei den Großpferden. Dieser Wert wäre zerstört, wenn man ältere Reiter zuließe, die dann vermutlich aufgrund der reiterlichen Entwicklung auch in der Platzierung vorne stehen.

Außerdem gibt es so einen ständigen Wechsel im Spitzenfeld, weil die zuletzt meist besten Reiter/innen dann altersbedingt ausscheiden und bei uns feierlich verabschiedet werden. Auch deshalb bleibt Ponysport als Turnierveranstaltung der spannendere Sport, der bei uns - im Gegensatz zum Großpferde-Turnier – an jedem Turniertag eine große Zuschauerkulisse in die Hallen lockt. Diese Kulisse motiviert dann wiederum auch die Ponyreiter/innen bis in die Haarspitzen."

Fazit:

"Als Veranstalter eines Ponyturniers das klare Nein zu altersoffenen Prüfungen, weil sie den besonderen Reiz des Ponyturniersports für Reiter/innen und Zuschauer zerstören."


Was sagen Sie als Turnierveranstalter? Wir freuen uns auf Ihre Meinung zu unserem Streitthema!