Streitthema: Ein klares "Ja" für offene Ponyprüfungen

Auf unserer Facebook-Seite wurde angeregt über das Streitthema der letzten Woche diskutiert, die deutliche Mehrheit ist für die Ausschreibung von offenen Ponyprüfungen.

"Schluss mit der Altersgrenze im Ponysport!" lautete der Aufruf zum Streitgespräch in der letzten Woche. Da immer mehr Erwachsene ihre Begeisterung zum Ponysport entdecken, wollten wir von unseren Equitaris-Lesern wissen, ob die Altersgrenze in reinen Ponyprüfungen aufgehoben werden soll.

Zwei Experten teilten uns ihre Meinungen in zwei Interviews mit, die unterschiedlicher gar nicht hätten sein können. Kathrin Harms-Hirche, die mit ihrem selbstgezogenen Ponywallach Benny Blue erfolgreich im Dressurviereck unterwegs ist, sprach sich für die offenen Prüfungen aus. Rolf-Peter Fuß, geschäftsführender Vorstand des Pferdesportverbandes Rheinland e.V., möchte die Ponys auch in Zukunft ausschließlich den Kindern vorbehalten.

Auf unserer Facebook-Seite haben wir Sie nach Ihrer Meinung gefragt. Rund 86 Prozent der Stimmen sprachen sich für die offenen Prüfungen aus, knapp 14 Prozent waren dagegen. Zahlreiche Kommentare mit spannenden Statements und Ansätzen, die zum Nachdenken anregten, machten die Umfrage lebendig.

Gerlind Hamm-Mertens kritisierte vor allem den Gedanken von Herrn Fuß, dass Ponys alleine auf das Reiten von Großpferden vorbereiten sollen, ebenso wie Katrin Buchholz: "Damit spricht er dem Ponysport jeden Wert an sich ab, egal ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene im Sattel sitzen."

Jessie Wiesener sieht das Potential von offenen Ponyprüfungen eher in den höheren Klassen. Allerdings ist sie der Meinung, dass dort die Zielgruppe nicht groß genug sei, als Beispiel dafür nennt sie den Ü16-Cup des Ponyforums. Auch Caroline Budischowsky unterstreicht dieses Argument: "Bei den derzeitigen Teilnehmerzahlen in den normalen Dressurprüfungen wage ich es zu bezweifeln, dass eine rein für Ponys ausgeschriebene M- oder S-Dressur überhaupt die VN [verlangte Nennungen] von meistens 15 erreichen würde."

Katja Lauterbach hält die Forderung nach extra Ponyprüfungen für überflüssig, wäre ein Pony mit guten Bewegungen ausgestattet, würde es auch in höheren Klassen zurecht kommen. Auch Jacqueline Baartz sieht sich mit einem Pony in höheren Prüfungen nicht benachteiligt: "Wer ein gutes Pony hat, braucht sich nicht verstecken." Trotzdem möchte sie, dass die Kinder in den Prüfungen unter sich bleiben. Eine Idee ihrerseits wären zusätzliche, altersoffene und über die Klasse L hinausgehende Prüfungen. Dem schließt sich auch Katrin Buchholz an, auf ihrem Turnier im Dezember des vergangenen Jahres sei eine altersoffene FEI-Dressur sehr gut angenommen worden.

Die Argumente der Leser fielen sehr unterschiedlich aus und nicht jeder legte sich auf ein klares "Ja" oder "Nein" fest. Die Gewichtsbegrenzung ist für viele deutlich wichtiger, als die Begrenzung des Alters. Auch, wenn über 80 Prozent der Stimmen für die offenen Prüfungen waren, sehen viele Leser Probleme in der Umsetzung und schlagen einen "Zwischendeal" vor - Ponyprüfungen für Kinder und Ponyprüfungen für Erwachsene. Doch jetzt sind nicht nur die FN, Veranstalter und weitere Funktionäre gefragt, sondern auch die Reiter selbst. Denn wenn sie die altersoffenen Prüfungen nicht nennen, sind die besten Argumente nutzlos!