Strzegom/POL: Teil 2 im Dressur-Nationenpreis - TEAMGOLD!

Die erste Medaillenentscheidung der Pony Europameisterschaften 2022.

EM-Debüt von Lilly Marie Collin mit 73,028

Aus deutscher Sicht eröffneten Lilly Marie Collin und ihr siebenjähriger Hengst Cosmo callidus NRW den zweiten Tag im Dressurviereck.
Ein angaloppieren vor der zweiten Diagonalen und eine Unstimmigkeit in der halben Volte zum Außengalopp kosteten einige Punkte, lassen aber auch eine Steigerung in der Einzelaufgabe zu. Mit 73,028 Prozent ein gelungenes EM-Debüt der beiden!

Die Konkurrenz

Der erste 70-Prozent-Ritt an Tag zwei gehörte aber den Gastgebern: Pola Guerquin-Koryzma erreichte mit ihrem siebenjährigen Ponywallach Milky Way PP 70,600 Prozent. 2022 ist die erste internationale Saison für das Paar. Milky Way PP ist ein Deutsches Reitpony aus dem Zuchtgebiet Hannover, wurde aber von Procima Sp. z o.o. in Polen gezogen.

Und direkt vor Lilly Marie Collin ritten Sarah Demmler/SUI und Dear Principal zu 72,514 Prozent. Die zweite EM-Teilnahme in Folge für das Paar, das bereits 2019 und 2020 gemeinsam bei der Dressurpony-Bundeschampionaten antrat. Dear Principal wurde in Westfalen bei Jutta Brinkmann geboren.

An Position zwei schob sich nach Lilly Marie Collin die Dänin Josephine Gert Nielsen mit ihrem Kastanienhof Crimson Gold (Z.: Gestüt Kastanienhof): 74,457 Prozent. Für den achtjährigen Weser-Ems-Wallach die erste internationale Saison, seine Reiterin gewann bereits 2020 Teamsilber im Sattel von Dot Com.

Und die stärksten Konkurrenten unseres deutschen Teams? Esmee Broers und Beauty W erzielten für die Niederlande ebenfalls ein Top-Ergebnis: 74,772 bedingten einen erneuten Wechsel der zweiten Position.

Glatte 71 Prozent erhielt die Französin Thanais Capelle Morosi mit dem elfjährigen Hengst Bandro Hit Linaro und die für die RSG Plankenhof startende Virginia Spönle/ITA ritt mit ihrem Coer Noble bei der zweiten gemeinsamen EM zu 72,657 Prozent. Auch der Schwedin Ebba Lindholm gelang mit dem 18-jährigen Routinier Untouchable II (es ist seine fünfte EM) ein gutes Ergebnis: 71,914.

Vor der letzten Pause im Teamwettbewerb gelangen die nächsten 70er-Ergebnisse Mette Dahl für Großbritannien mit George Clooney B.S. (73,057) und der im Rheinland beheimateten Polin Veronica Pawluk mit D'Artagnan (72,629). Für den Weser-Ems-Wallach (Z.: ZG Schartmann/Litmeyer) ist es immerhin auch schon die vierte Euro in Folge, im Team der Dänen gewann er 2019 und 2020 Gold und Silber.

Als 20. Paar konnten Mia Sanna Walser und der Weser-Ems-Wallach Coolman WE (Z.: Friedrich Kuhlmann) die 70er-Marke knacken (71,000).

Julie Sofie Schmitz-Heinen geht in Führung mit 77,943

Und dann war unsere vierte Teamreiterin Julie Sofie Schmitz-Heinen an der Reihe. Mit ihrem Carleo Go war sie bereits im letzten Jahr Teil des Goldteams und verpasste in Einzel und Kür mit der Holzmedaille nur knapp das Treppchen.
Das Paar lieferte nun in der Teamaufgabe eine sehenswerte und vor allem harmonische Vorstellung (zweimal gab es im Gesamteindruck die 9,0). Mit 77,943 Prozent (Personal Best in der Teamaufgabe) übernahm sie die Führung von Teamkollegin Mia Allegra Lohe, die über 24-Stunden an der Pole Position gelegen hatte. Deutschland hat damit 226,371 Punkte gesammelt.

Um an Deutschland vorbeizuziehen benötigte die vierte Niederländerin also rund 77,2 Prozent.

Die Medaillenverteilung - Deutschland, Niederlande, Dänemark

Direkt im Anschluss an Julie Sofie startete die vierte Reiterin für Dänemark: Cornelia Munch Sinding mit Terbofens Charico (Weser-Ems-Wallach aus der Zucht von Peter Terbofen) ritten zu 74,857 Prozent, dem vorläufig dritten Platz in der Einzelwertung und der sicheren Teammedaille, nämlich Bronze (221,800).

Bei den vierten gemeinsamen Europameisterschaften gelangen dann Liezel Everars und dem Rheinländer FS Capelli de Niro (Z.: Josef Wilbers) 73,972 Prozent für Belgien.

Und dann ging es um Gold für unser Team: als letzte Reiterin für die Niederlande ritt Bridget Lock mit Don Davino Horsepoint ins Viereck. Das Paar erzielte zwar ebenfalls eine neue persönliche Bestleistung, aber konnte mit 74,097 nach oben nichts mehr ändern (Gesamt 223,298).

Silber für die Niederlande - und GOLD für Deutschland!!!

Den 25. Ritt in den 70ern lieferte dann noch die Schlussreiterin Stella Briand mit Swyn Barrade für Frankreich (71,086).

Im Einzel des Nationenpreises gewinnt Julie Sofie Schmitz-Heinen vor Mia Allegra Lohe, Lilly Marie Collin beendet den Mannschaftswettbewerb an elfter Stelle, direkt vor Franziska Roth auf dem zwölften Rang.

Hier finden Sie das Ergebnis.