Was für ein Erfolg für die 15-Jährige und ihre 13-jährige Palominostute mit dem passenden Spitznamen "Golden".
Als letztes Paar starteten die beiden um 11:29 Uhr ihre Kür und setzten sich mit 80,355 Prozent souverän an die Spitze. Das bedeutete persönliche Bestleistung und die Goldmedaille für das Newcomer-Paar aus dem Rheinland.
Schon in der Teamaufgabe zeigten die beiden, dass mit ihnen zu rechnen ist. Nach 75,400 Prozent und dem Gewinn des Nationenpreises mit der deutschen Mannschaft, steigerten sich die beiden in der Einzelwertung noch einmal und gewannen mit 76,243 Prozent die Silbermedaille hinter Lilly Marie Collin und Cosmo callidus NRW.
„Wir sind total begeistert! Linda hat Mia und Golden seit der ersten A-Dressur beim Vereinsturnier im Training und wir sind wirklich stolz darauf, was die beiden erreicht haben", so Tara Schneider, Leiterin vom Gut Römerhof, wo Mia trainiert. Linda ist Linda Weiß. Sie trainiert das Paar seit 2019, begleitet Mia und Golden auf Turnieren und steht mit Rat und Tat zur Seite. So natürlich auch in Strzegom.
Und was sagt sie zu dem sensationellen Erfolg ihres Schützlings in der Kür?
„Es ist der Wahnsinn, ich bin sprachlos! Mias Kür war sehr konzentriert geritten, mit schwierigen Linien.
Sie hat als letzte Starterin die Nerven behalten. Der Moment, als feststand, dass sie die Goldmedaille gewonnen hat, war natürlich unglaublich! Alle waren zu Tränen gerührt - vor allem, weil wir diesen Weg zusammen mit Pony und Kind gegangen sind und beide in der Ausbildung bis hierher begleitet haben."
Seit Oktober 2019 sind Mia und die Palominostute aus der dänischen Zucht von Henning Moller Hansen ein Paar. Zu diesem Zeitpunkt war die damals Zwölfjährige in Dressur- und Springprüfungen der Klasse A unterwegs und wusste noch gar nicht, dass sie sich später einmal auf das Dressurreiten festlegen würde - immerhin stand sie früher in einem Vielseitigkeitsstall.
Tara Schneider hielt nach guten Ponys Ausschau. Die Wahl fiel letztendlich auf "Golden", wie die 13-jährige Welshstute Zuhause liebevoll genannt wird.
Den ersten Turniererfolg auf L-Niveau feierten Mia und ihre Stute im März 2020. Zahlreiche weitere Schleifen kamen hinzu. Dazu zählte auch der zweite Platz bei dem Rheinischen Nachwuchschampionat 2020.
Ebenfalls 2020 konnte das Paar das Bundesnachwuchschampionat der Pony-Dressurreiter, welches zu den wichtigsten Nachwuchsprüfungen in Deutschland zählt, in Darmstadt-Kranichstein gewinnen - mit einer glatten 9,0!
Danach folgten erfolgreiche Starts auf FEI-Niveau. 2021 vertraten die beiden dann das erste Mal die deutschen Farben beim CDIP in Zakrzow/POL.
Weitere erfolgreiche Auslandsstarts folgten 2022 beim CDIP in Lier/BEL sowie Anfang Juni beim CDIOP in Ornago/ITA. Dort sicherten sie sich die Silbermedaille in der Kür mit 76,480 Prozent. Ende Juni legten sie in Hagen noch eine Schippe drauf und wurden in der Kür Zweite mit 77,450 Prozent. Nach einer erfolgreichen dritten Europameisterschaftssichtung Anfang Juli in Kronberg auf dem Schafhof erfolgte dann die Nominierung zu den Europameisterschaften in Strzegom - und nun die Goldmedaille in der Kür.
Silber ging an die Niederländerin Maddy Dijkshoorn und Boogie de L'Aube mit 77,795 Prozent.
Über die Bronzemedaille konnte sich die für Polen startende Veronica Pawluk freuen. Sie erhielt mit ihrem D'Artagnan 77,490 Prozent.
Zweitbeste Deutsche war die Goldmedaillengewinnerin der Einzelwertung, Lilly Marie Collin, die mit Cosmo callidus NRW und 77,445 Prozent auf Platz fünf rangierte.
Julie Sofie Schmitz-Heinen und Carleo Go kamen mit 72,795 Prozent auf Platz 13.
In der Kür starteten 18 Teilnehmer aus zehn Nationen.
Ergebnisse Kür hier
