Turniersportstatistik 2018: Weniger Starts, weniger Jungs

Auch im letzten Jahr verzeichnet der Turniersport in Deutschland eine rückläufige Tendenz: Turniere, Prüfungen, Starts, Pferde und Männer werden immer weniger.

 

3.575 Turniere, 68.001 Prüfungen und rund 1,38 Millionen Starts - immerhin ist der Rückgang der Turniere im Vergleich zu 2017 (3.619) der geringste. "Laut unseren Berechnungen macht insgesamt nur noch ein Drittel aller Reitvereine überhaupt ein Turnierangebot", lautet das Fazit von Friedrich Otto-Erley, dem Leiter der Abteilung Turniersport der FN.

Die Zahl der Prüfungen auf den Turnieren sank im Vergleich zum Vorjahr um ca. zwei Prozent (2017: 69.481), dafür stieg die Anzahl an E- und S-Prüfungen leicht an. Die Prüfungen auf A-Niveau sanken um 3,5 Prozent, die auf L-Niveau um 2,51 Prozent - was mit Sicherheit unzählige Ponysportler betrifft.

Der größte Rückgang konnte bei den Anzahlen der Starts verzeichnet werden. "Hierfür gibt es sicherlich mehrere Gründe, dazu gehört die Möglichkeit zur Startplatzbegrenzung durch die Veranstalter, aber auch Egoismus unter den Reitern. Da werden beispielsweise zwei Prüfungen genannt, auch wenn klar ist, dass laut Ausschreibungshandicap nur eine davon geritten werden darf", sagt Otto-Erley. Das habe auch Auswirkungen auf die Starterfüllung. Diese betrug 2018 durchschnittlich 66 Prozent - und zwar unabhängig davon, ob es sich um eine unbegrenzte oder eine Prüfung mit begrenzten Startplätzen handelte. 

Auch die männlichen Teilnehmer werden auf den Turnieren zur "Mangelware". "Das Ganze kommt nicht überraschend. Schon vor 20 Jahren hat die FN eine Studie ‚Jungs aufs Pferd‘ in Auftrag gegeben und diese Situation vorhergesagt. Leider wurde das von vielen belächelt. Im Grunde ist es wie mit Schulpferde-Betrieben. Alle sagen, die müssen wir dringend haben, aber bitte nicht ich, da sollen sich die anderen darum kümmern“, so die Begründung von Otto-Erley. Bei den ausländischen Reitern ist das Verhältnis zwischen Frauen und Männern im Übrigen deutlich ausgewogener...

Die Statistiken stehen zum kostenlosen Download im FN-Shop bereit.