Von Anfang an ein tolles Team

Mia Geyer ist zwölf Jahre jung, ihr Ponyhengst ist gerade einmal halb so alt. Die beiden kennen sich erst seit einem Jahr und haben in der kurzen Zeit schon eine Menge erreicht!

Dass "Fluppi", wie der bei der FN als Rheingolds Daily Pleasure eingetragene Perlinohengst Zuhause gerufen wird, bei Familie Geyer ist, war purer Zufall. Susi Geyer schrieb die Züchterin und Besitzerin Dunja Junker via Facebook an und sie verabredeten ein Kennenlernen. Vor einem Jahr, genauer gesagt am Silvesterabend, zog der damals noch vierjährige Sohn des Rheingold auf dem Reiterhof Geyer in Tostedt ein.

Seine neue Reiterin wurde Mia Geyer: "Da ich auf unserem Hof groß geworden bin, reite ich eigentlich schon immer! Mit drei Jahren habe ich meine ersten Führzügel-Wettbewerbe geritten, mittlerweile bin ich in der Klasse L angekommen." Zwar hat die Zwölfjährige auch im Parcours Platzierungen bis zur Klasse A* auf dem Konto stehen, das Dressurreiten liegt ihr aber etwas mehr. Viele Jahre war Mia erfolgreich im Vierkampf unterwegs, da sie nun aber die Leistungsklasse vier in der Dressur hat, geht das mit einem Pony nicht mehr.

Rheingolds Daily Pleasure ist ein Sohn des Rheingold (v. Stukhuster Ricardo; Z.: Günther Becker). Ihn entdeckte Dunja Junker 2004 als Fohlen auf der Weide. Ein Cremello mit blauen Augen - was heute keine Seltenheit mehr ist, war früher aber doch recht exotisch. Unter Elena Keus war er siegreich in L-Dressuren, seit 2013 ist er "nur" noch im Deckeinsatz. Sein gekörter Sohn Rheingolds Daily Pleasure soll später mal in seine Fußstapfen treten, aktuell liegt aber seine sportliche Förderung an erster Stelle.

Erste Turnierluft schnupperte er vierjährig unter Sina Zajonz, Mia Geyer startete mit ihm im Frühjahr 2021 in den ersten Prüfungen. Gar nicht lange musste sie auf die ersten Schleifen im A- und L-Bereich warten, ein großes Highlight war die Qualifikation zum Bundeschampionat. "Seine Besitzerin hat uns aber überhaupt keinen Druck gemacht", erzählt Susi Geyer, "sie sagte zwar vorher, dass es schön sei, wenn es mit dem Bundeschampionat klappt, aber es sei überhaupt kein Muss." Umso größer war dann die Freude, als Mia und "Fluppi" im Kleinen Finale Rang fünf belegten.

Mia reitet den Hengst ganz alleine, im Training wird sie von Jörn Kubelke unterstützt. Er kommt auch zu den wichtigen Lehrgängen und Turnieren mit, wenn es möglich ist. Ansonsten ist Mias Mutter ihr "TT", die früher auch selbst im Sattel saß. Heute widmet sie sich aber voll und ganz ihren reitenden Mädels, denn auch Mias neunjährige Schwester Ida sitzt schon im Sattel. "Sie möchte später einmal Springreiterin werden", lacht Susi Geyer, "mal sehen, was daraus wird." Aktuell ist sie in Reiter-Wettbewerben unterwegs, dafür leiht sie sich auch gerne mal Mias zweites Pony Havana Jack V (v. Holsteins Harlekin; Z.: Sandra Vogt) aus - und steht dann ganz vorne in der Siegerehrung.

"Havana Jack ist mein Lehrmeister", erklärt Mia, "er war früher schon erfolgreich in FEI-Dressuren und kann mir vieles beibringen. Von alleine macht er allerdings nichts. Man muss die Hilfen schon korrekt geben und lernt auf ihm, wie es richtig geht!" Auf dem gemeinsamen Erfolgskonto stehen bereits Siege und Platzierungen bis zur Klasse L auf Kandare.

Auch mit Rheingolds Daily Pleasure hat Mia neben Siegen im L*-Bereich schon einen zweiten Platz in einer L*-Dressur auf Kandare erreicht. "Fluppi ist sehr verschmust und ein ganz braves, gelehriges Pony. Auf dem Turnier ist er freundlich zu anderen Pferden sagt ab und zu mal "Hallo" - mehr macht er als Hengst aber auch nicht. Auch auf dem Bundeschampionat hat er sich auf Anhieb wohl gefühlt und sich in seiner Box gleich zum Schlafen hingelegt."

2022 würde Mia gerne ihre ersten FEI-Prüfungen reiten, auch das Bundesnachwuchschampionat und das Bundeschampionat in Warendorf hat sie im Visier. Da sie gerade in den Perspektivkader berufen wurde, geht es als nächstes zum Vorreiten auf einen Sichtungslehrgang in Hamburg. Darauf freut sich schon das ganze Team!