EQUITARIS Trophy der Woche: Emily Roberg

Sie ist zwar erst 14 Jahre jung, hat aber schon einen ganz besonderen Traum für die Zeit nach dem Abitur - der natürlich auch etwas mit Reiten zu tun hat!

 

In den letzten Jahren hat sich die 14-jährige Vielseitigkeitsreiterin aus Münster kontinuierlich hochgearbeitet. Von Erfolgen bei der Goldenen Schärpe, den Nachwuchschampionaten auf Landes- und Bundesebene über die Deutschen Meisterschaften ging es weiter bis hin zum ersten internationalen Start im Ausland - den sie mit Bravour meisterte. Die EQUITARIS Trophy geht in dieser Woche an Emily Roberg.

Emily lebt mit ihrer Familie im westfälischen Münster. Während Mutter Frauke Roberg früher hobbymäßig geritten hat und ihre Töchter heute tatkräftig im Hintergrund unterstützt, fährt Vater Fabian hin und wieder mit zu den Turnieren. Schwester Lilly ist Emilys ältere Schwester, im Gegensatz zu ihr schlägt ihr Herz für die Dressurreiterei und auf ihrem bisherigen Erfolgskonto stehen Siege bis zur Klasse M*. Bruder Julius hält von den Vierbeinern lieber Abstand: "Er hat eine Pferdehaarallergie", lacht Emily.

An ihre ersten Begegnungen mit den Ponys erinnert sich Emily noch ganz genau: "Ich bin damals alleine mit einem fünf Euro Schein in der Hand zu den Longenstunden des Reitclubs St. Mauritz gegangen." Die ersten Reiter- und Springreiterwettbewerbe auf dem Turnier ritt Emily mit Pony Dicky, danach mit der Mr. Hale Bob-Tochter Hugerlandshofs Miss Mimi aus der Zucht von Thomas Herda. "Sie ist im Herbst 2015 gestorben", blickt Emily traurig zurück, "nach dem Brand auf der Reitanlage kämpfte sie lange um ihr Leben, aber sie hat es damals nicht geschafft."

Die ersten Erfahrungen im Gelände sammelte Emily mit dem heute neunjährigen gekörten DR-Hengst Sirtaki BEVS (v. Sunny Side Up), der seinen Namenszusatz seiner Züchterin Barbara-Elisabeth von Stetten zu verdanken hat. "Ich habe ihn Ende 2014 von Johanna Schulze Thier übernommen", erinnert sich Emily. Zahlreiche Erfolge in Dressur-, Spring- und Geländeprüfungen der Klasse E, später dann auch in der Klasse A, haben Sirtaki BEVS und Emily gemeinsam feiern können. 2016 gewannen die beiden die Silbermedaille bei der Goldenen Schärpe in Höven, sowohl mit der Mannschaft, als auch in der Einzelwertung.

Ende 2016 kam Emilys aktuelles Erfolgspony Sandro zu Familie Roberg. Der schwarze Rappwallach, dessen Abstammung unbekannt ist, wurde zuvor von Loort Fleddermann geritten. "Wenn man ihn nicht kennt, ist er auf den ersten Blick vielleicht etwas unscheinbar", beschreibt Emily, "aber er hat einen ganz tollen Charakter, ist immer motiviert und gibt immer sein Bestes." Dann fügt sie hinzu: "In der Dressur und im Springen ist er natürlich auch super, aber das Gelände ist einfach seine Königsdisziplin, das macht nicht nur ihm, sondern auch mir am meisten Spaß."

In Ennepetal-Brunnenhof belegten Sandro und Emily im letzten Jahr Platz zwei beim Westfälischen Nachwuchschampionat, kurze Zeit später folgten der Sieg mit der westfälischen Mannschaft beim Bundesnachwuchschampionat in Warendorf und Platz zwei in der Einzelwertung. Nachdem die beiden dann in Hamm-Rhynern noch die Westfälischen Meisterschaften für sich entscheiden konnten, wollte es Familie Roberg eigentlich bei diesen Erfolgen belassen und Sandro in die wohlverdiente "Herbstpause" schicken. "Fritz Lutter hat uns damals überredet, mit zu den Deutschen Meisterschaften nach Hohenberg-Krusemark zu fahren", blickt Emily zurück. Dass diese Entscheidung die richtige war, zeigte sich schon kurze Zeit später, als Emily und Sandro mit der Bronzemedaille in ihrer ersten Zwei-Sterne-Prüfung nach Hause kamen.

Trainiert wird Emily neben Fritz Lutter von Anna Roggenland. Die Ponys und Pferde von Familie Roberg sind derzeit bei Karin Ernsting untergebracht, doch schon bald steht ein Umzug auf eine eigene Anlage vor der Tür. Zu Emilys bislang größten Erfolgen zählt mittlerweile auch der erste Start im Ausland, genauer gesagt im niederländischen Oudkarspel im April diesen Jahres. "In der Dressur waren wir beide etwas nervös und im Gelände habe ich einmal das Tempo herausnehmen müssen", erzählt Emily, "im Springen hatten wir leider einen Fehler - am tiefsten Sprung des Parcours!" Am Ende platzierten sich Sandro und Emily an fünfter Stelle, eine starke Leistung für die zweite Zwei-Sterne-Prüfung.

Da Emily auf eine Ganztagsschule geht, bleibt wenig Zeit für andere Hobbys. Das macht aber nichts, denn auch nach der Schule möchte Emily der Reiterei treu bleiben: "Ich würde nach dem Abi gerne zur Bundeswehrsportschule nach Warendorf, das wäre mein absoluter Traum." Bis dahin haben Sandro und Emily allerdings noch einige Ziele: Marbach, Preis der Besten und wenn es richtig gut klappt die Europameisterschaften in Bishop Burton/GBR!