EQUITARIS Trophy der Woche: Kasiano WE

"Ein spezielles Pony, was auf dem Turnier alles gibt" - so beschreibt Britta Mayer ihren Kasiano WE. Die beiden gehen seit neun Jahren gemeinsame Wege und durften am letzten Wochenende einen ganz besonderen Erfolg feiern.

Seine ersten Erfolge in der schweren Klasse konnte der braune Wallach aus der Zucht von Ludger Fühner aus Cappeln bereits im Alter von sieben Jahren feiern. Seine ständige Reiterin Britta Mayer bildete ihn ganz alleine von Reitpferdeprüfungen bis hin zu Dressurprüfungen der Kl.S aus. Frisch qualifiziert für die Deutschen Amateur-Meisterschaften wird Kasiano WE heute mit der EQUITARIS Trophy der Woche ausgezeichnet.

"Als ich ihn damals als Fohlen sah, war mir sofort klar - den muss ich haben", erinnert sich Britta Mayer aus Odderade in Schleswig-Holstein noch heute. Auch, wenn der kleine Hengst auf der Fohlenschau nur galoppierte und gar nicht traben wollte, hatte sie ihn sofort ins Herz geschlossen. Eigentlich war Kasiano WE damals für Tochter Lilly eingeplant, doch manchmal kommt eben alles anders, als man denkt.

Kasiano WE ist heute neun Jahre alt. Er ist ein Sohn des Keerlke (v. Kennedy WE), der gemeinsam mit Annabelle Manganaro erfolgreich in internationalen Dressurprüfungen an den Start ging. Mutter Belina ist eine Tochter des Bavarottie, die ebenfalls den gekörten Palominohengst Cappucino Royale G WE (v. Casino Royale K) brachte.

Britta Mayer hat als kleines Kind immer bei ihren Nachbarn geritten, ihre Eltern hatten selbst nichts mit Pferden zu tun. Doch der Nachbar erkannte schon damals ihr Talent: "Britta muss ein Pony haben, sie sitzt im Sattel wie eine Eins". Als Britta Mayer sieben Jahre alt war, schenkten ihre Eltern ihr ein zweijähriges Pony. "Ich habe meine Pferde und Ponys immer selbst ausgebildet", erzählt sie heute.

Auch, wenn Britta Mayer die einzige in der Familie ist, die sich für den Reitsport begeistert, wird sie von ihren Eltern und von ihrem Mann immer unterstützt. "Ohne meine Familie wäre ich nicht so weit gekommen", berichtet sie stolz. Dass ihre Tochter Lilly dann doch nicht mit dem Reiten angefangen hat, sieht sie heute positiv. Sie hatte somit das Glück, ihren "Kasi" selbst auszubilden und zu reiten.

Kasiano WE steht bei Familie Mayer direkt am Haus. Gemeinsam mit einem dreijährigen Palominohengst von Golden State aus einer FS Don't Worry Mutter steht er Tag und Nacht draußen. Der Dressurplatz ist "nur" 20 x 40 Meter groß, was für die Dressuraufgaben der Kl.M und S nicht mehr ausreicht. Doch Britta Mayer hat improvisiert und auf der Koppel ein Sechziger Viereck abgesteckt - man braucht eben nicht viel, um erfolgreich zu sein.

Auf dem Konto von Britta Mayer und Kasiano WE stehen zahlreiche Platzierungen in Dressurprüfungen der Kl.A bis S. Wie alle anderen Pferde und Ponys auch, hat sie ihn selbst ausgebildet. "Bei uns geht alles ganz langsam und spielerisch", erzählt sie, "dass Kasi schon mit sieben Jahren in der schweren Klasse angekommen war liegt daran, dass er einfach ein Naturtalent ist". Seinen Charakter beschreibt die erfolgreiche Reiterin als "sehr speziell". Er sei überhaupt kein "Schmusepony" und lasse sich auch nicht gerne anfassen. Dass sowohl der Schmied als auch der Tierarzt ihn als "Diva" bezeichnen, nimmt Britta Mayer mit Humor: "Für mich ist er ein absolutes Seelenpony und auf dem Turnier gibt er immer alles".

Am vergangenen Wochenende durften Britta Mayer und Kasiano WE einen ganz besonderen Erfolg feiern. Mit dem Sieg in der Dressurprüfung Kl.S* in Wedel haben sie sich zu den Deutschen Amateur-Meisterschaften 2017 in Dagobertshausen qualifiziert. Eigentlich trainieren die beiden immer alleine Zuhause, doch für dieses Ereignis hat Britta Mayer dann doch ihren ehemaligen Trainer um Hilfe gebeten. Bis zum großen Tag am 24. September möchte sie schließlich bestens vorbereitet sein, wir drücken die Daumen!