EQUITARIS Trophy der Woche: Lena Pede

Sie war die Einzige, die für Berlin-Brandenburg bei den Deutschen Meisterschaften der Pony-Vielseitigkeitsreiter an den Start ging.

Die 15-jährige Vielseitigkeitsreiterin aus Dahme/Mark in Brandenburg konnte am vergangenen Wochenende einen ganz besonderen Erfolg feiern. Bereits zum dritten Mal ging sie mit dem selbstgezogenen Mr. Berny bei den Deutschen Meisterschaften an den Start, in diesem Jahr kehrten die beiden mit einer Goldmedaille zurück. Von uns wird Lena Pede heute mit der EQUITARIS Trophy der Woche ausgezeichnet.

Familie Pede betreibt einen eigenen Betrieb mit Reiterferien für Kinder, Urlaub auf dem Bauernhof und Pensionspferden. Zusätzlich finden hier auch zahlreiche Mutterkühe ein Zuhause, die auf den umliegenden Weiden leben. "Mein Vater ist für die Pferde zuständig, meine ältere Schwester Kerstin für die Kühe", erzählt Lena. Etwa 80 Pferde inklusive eigener Nachzucht, Schulponys und Reitpferden werden täglich versorgt. Ein besonderes Highlight ist der eigene Geländeplatz, auf dem regelmäßig Lehrgänge und Turniere stattfinden.

Lena sitzt schon im Sattel, seitdem sie denken kann. "Früher bin ich immer bei Kerstin vorne auf dem Sattel mitgeritten", erinnert sie sich, "richtig angefangen zu reiten habe ich mit vier Jahren". Nach ersten Erfahrungen in Führzügelklassen steigerte sie sich kontinuierlich, 2012 konnte Lena die ersten Erfolge in Spring-, Dressur- und Vielseitigkeitsprüfungen der Klasse A feiern. Trainiert wird sie von ihrem Vater Bernhard Pede, der bereits seit vielen Jahren Landestrainer in Berlin-Brandenburg ist. "Er ist schon ein strenger Trainer", erzählt Lena, "aber wir können das Ganze auch gut trennen, das funktioniert sehr gut".

Den elfjährigen Fuchswallach Mr. Berny (v. Maccardo) hat Bernhard Pede selbst gezogen. Seine Mutter ist die ebenfalls selbstgezogene Markgraf-Tochter Moonlight, mit der Lena ihre ersten Turniererfahrungen sammeln konnte. Sie hat zur Zeit ein Fohlen von Aarvandt bei Fuß, ist auch für das nächste Jahr wieder von ihm tragend und geht zwei bis drei Mal in der Woche im Schulbetrieb mit. "Mr. Berny war damals noch zu stark für mich", sagt Lena, "wir haben ihn zunächst Katharina Grupen zur Verfügung gestellt". Im Gegenzug dazu bekam Lena die heute 13-jährige Ponystute mit dem Namen Waldmaus (v. Giglbergs Outsider), mit der sie ihre erste Deutsche Meisterschaft in der Pony-Vielseitigkeit ritt.

2015 kehrte Mr. Berny dann wieder zu Familie Pede zurück. "Man kann sich wirklich zu 100 Prozent auf ihn verlassen", lobt Lena, "trotzdem ist er sehr eigenwillig und hat seinen eigenen Kopf". Im gleichen Jahr ritten die beiden ihre erste gemeinsame Deutsche Meisterschaft in Rüspel, die sie auf Platz 15 beendeten. Ein Jahr später hatte Lena bei der DM in Lauterbach echtes Pech. "Leider bin ich im Springen herunter gefallen, damit waren wir ausgeschieden", sagt sie. Glück dafür hatten die beiden in Warendorf, wo sie das Bundesnachwuchschampionat der Pony-Vielseitigkeitsreiter gewinnen konnten.

In diesem Jahr lief es für Mr. Berny und Lena Pede nach Maß. Nachdem die beiden nach der Dressur noch an dritter Stelle lagen, übernahmen sie nach dem Gelände die Führung. "Das Gelände war schon anspruchsvoll", erzählt Lena, "damit ich in der Zeit bleiben konnte, bin ich überall den direkten Weg geritten". Auch die gesamte Veranstaltung in Hohenberg-Krusemark habe ihr sehr gut gefallen, von der Organisation über die Geländestrecke bis hin zum Länderabend sei alles perfekt gewesen. Vor dem abschließenden Springen war Lena dann doch etwas nervös. "Mr. Berny macht im Springen schon gerne mal einen Fehler", räumt sie ein. Am Ende blieb jedoch jede Stange liegen und Lena Pede wurde in ihrer letzten Ponysaison Deutsche Meisterin. "Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet", strahlt sie noch heute, "über einen Platz unter den ersten zehn hätte ich mich schon riesig gefreut".

Neben Mr. Berny sitzt Lena bereits im Sattel von zwei Großpferden aus eigener Zucht. Mit der zwölfjährigen Frühlingsbote-Tochter Farina ist sie in Springprüfungen der Klasse M erfolgreich unterwegs, der fünfjährige Volcan (v. Vulkano) soll einmal ihr Nachwuchspferd für die Vielseitigkeit werden. Bereits in der nächsten Woche stehen die Kreismeisterschaften auf der eigenen Anlage auf dem Programm. "Volcan ist natürlich noch sehr jung", erzählt Lena, "aber wir geben unser Bestes". Mr. Berny wird in der Vielseitigkeitsprüfung der Klasse L an den Start gehen. Auch in Zukunft möchte Lena Pede weiterhin der Vielseitigkeitsreiterei treu bleiben und vielleicht sehen wir sie schon im nächsten Jahr auf dem ein oder anderen Championat wieder.