EQUITARIS Trophy der Woche: Malin Reipert

Die ersten Europameisterschaften waren etwas ganz Besonderes - und auch die nächste große Aufgabe steht schon vor der Tür.

Gerade einmal zwei Tage vor Beginn der Europameisterschaften im britischen Bishop Burton erfuhr die Vierzehnjährige von ihrer Nominierung als Nachrückerin. Ein Erlebnis, das sie so schnell nicht vergessen wird, mit vielen tollen Erlebnissen und Erfahrungen. Jetzt geht der Blick in die Richtung der Deutschen Jugendmeisterschaften in München - die EQUITARIS Trophy der Woche geht heute an Malin Reipert.

Gemeinsam mit ihren Eltern Tanja und Thomas Reipert sowie ihrer 16-jährigen Schwester Stella lebt Malin im rheinländischen Linnich. Die Ponys und Pferde haben sie zu Hause stehen, neben der Reiterei wird auch gezüchtet. "Aber leider nur Großpferde", lacht Malin. Aktuell reitet sie zwei Ponys und zwei "Große", begonnen hat damals alles mit Shetlandpony Kobold.

"Ich habe mit drei Jahren angefangen zu reiten", erzählt Malin, "Stella und ich sind früher mit Kobalt immer Kutsche gefahren!" Die ersten Turniererfahrungen in (Spring-)Reiterwettbewerben und E-Springen sammelte Malin mit Don Carlos: "Er war ein richtiger Vollautomat, ihn musste man einfach nur lenken!" Von Anfang an interessierte sich die bald 15-jährige Schülerin, die von ihrer Schule stets in ihrem Sport unterstützt wird, für das Springreiten. Auch ihre Eltern haben früher geritten, Vater Thomas sitzt auch heute noch zu Hause gern im Sattel. Schwester Stella ist ebenfalls ausschließlich im Springparcours unterwegs und bereits siegreich bis zur Klasse M*. 

Aktuell hat Malin neben ihren beiden Großpferden, mit denen sie schon Siege in der schweren Klasse feierte, zwei Ponys unter dem Sattel. Zum einen den achtjährigen DR-Wallach Fun Vicky T (v. For next Generation) aus der Zucht von Horst Steffens, der seit etwa zwei Jahren Familienmitglied ist. Nach ersten Erfolgen in der Klasse A sind die beiden nun schon siegreich in Ponyspringprüfungen bis zur Klasse M* - auch Erfolge gegen Großpferde in den Klassen L und M stehen auf dem gemeinsamen Konto. "Fun Vicky ist manchmal noch etwas unsicher, gibt aber immer sein Bestes", erklärt Malin. Der siebenjährige Minerva For Play aus der Zucht von Ellen Kutsch, der im Übrigen denselben Vater wie Fun Vicky T hat, sei vom Charakter her etwas anders als sein Boxennachbar: "Minerva For Play ist sehr selbstbewusst und kämpft immer für seinen Reiter mit." 

Minerva For Play belegte 2016 beim Bundeschampionat in Warendorf Platz fünf im Finale der fünfjährigen Springponys unter dem Sattel von Elias Hohler, Malin ist mit ihm seit Anfang 2017 auf den Turnieren unterwegs. Direkt in der ersten Saison sammelte das neue Paar zahlreiche Schleifen in Springen der Klassen A, L und M, wobei sie sogar siegreich in einem M*-Springen gegen Großpferde waren. 

Für die Europameisterschaften in diesem Jahr in Bishop Burton/GBR waren Minerva For Play und Malin eigentlich "nur" als Reserve nominiert. Nach einem Sturz von Magnus Schmidt und Deesje im abschließenden Trainingslager kam zwei Tage vor der Abreise der Anruf von Bundestrainer Peter Teeuwen. "Da brach dann kurz etwas Hektik aus", erzählt Malin, "wir mussten sofort alle Sachen packen, nach Warendorf fahren, noch einmal Parcours springen und dann ging es auch schon los."

Auch, wenn es am Ende nicht für einen der vorderen Plätze reichte, ist Malin - vollkommen zurecht - stolz auf ihre erste Teilnahme an den Europameisterschaften: "Es war ein ganz besonderes Erlebnis und die Stimmung im Team war super!" Für die kommende Saison hat Malin noch keine konkreten Ziele, das ein oder andere große Turnier wird sie auf jeden Fall mitnehmen. Doch jetzt heißt es erstmal "Daumendrücken" für die Deutschen Jugendmeisterschaften in München! Am kommenden Freitag geht es in die erste Runde, die Medaillen werden am finalen Sonntag vergeben.