EQUITARIS Trophy des Monats: Maleen Kohnle

Das Daumendrücken reichte von Italien aus bis zur Westfalen-Woche in Münster-Handorf. Während ihre Eltern im Urlaub waren, durfte sich Maleen über einen ganz besonderen Titel freuen!

 

Sie ist 13 Jahre jung und reitet bereits seit ihrem sechsten Lebensjahr. Aus einer klassischen Reiterfamilie kommt sie nicht, mit dem "Pferdevirus" hat sie ihre ältere Schwester Charlotte angesteckt. Nach den ersten Ponys ging es zunächst auf's Großpferd - dann aber zurück in den Ponysattel. Die EQUITARIS Trophy des Monats geht für den Juli an Maleen Kohnle.

Gemeinsam mit ihrer Familie wohnt Maleen in Essen. Nach ersten Reitversuchen in einem Schulbetrieb bekam sie mit acht Jahren ihr erstes Pony. Die 2007 bei der ZG Rommelrath geborene Golden Dream R-Tochter Golden Princess R ging mit Maleen in (Dressur-)Reiter-Wettbewerben an den Start, Zuhause stand auch das Springen auf dem Programm. "Wir sind oft zusammen ausgeritten, haben Bodenarbeit gemacht und unser Reitabzeichen 5 absolviert", erzählt die bald 14-jährige Schülerin, "beim Abzeichen bin ich dann Flori gesprungen."

Mit "Flori" ist die Hannoveraner Stute Florence (v. Frambeau) aus der Zucht von Hermann Hölscher gemeint - das Pferd von Maleens Schwester Charlotte, die mittlerweile aufgrund ihres Medizinstudiums nur wenig Zeit zum Reiten hat. Doch Maleen wollte lieber wieder ein Pony reiten und so machte sich ihre Familie auf die Suche nach einem älteren Pony.

Gefunden wurde im letzten Jahr die damals noch vierjährige D-Day AT-Tochter Dabia Dior aus der Zucht von Anja Maier. "Eine Freundin erzählte uns von den tollen Schurf-Ponys, wir sind gleich dorthin gefahren und ich habe ein paar Ponys zur Probe geritten", erzählt Maleen. Dabia Dior war wegen eines Osteopathen-Termins zwar nicht dabei, wurde von Familie Kohnle aber in der Box bewundert und gleich in's Herz geschlossen.

Kurzerhand wurde dann doch kein Lehrpony, sondern ein Nachwuchspony gekauft. "Das erste Ausprobieren lief zwar gar nicht so optimal, Dabia ist ein paar Mal im Außengalopp angesprungen - aber es hat einfach riesigen Spaß gemacht, sie zu reiten", erinnert sich Maleen. Bis zum Bundeschampionat blieb "Dabia" noch in Bedburg und gewann - nachdem sie 2017 Westfalenchampioness und Bundeschampionats-Finalistin wurde - unter dem Sattel von Jaqueline Schurf die Bronzemedaille in Warendorf. "Dabia ist eine kleine Diva und auch etwas zickig", lacht Maleen, "aber sie lernt alles sehr schnell, wenn man ihr etwas gezeigt hat, kann sie es super umsetzen."

Dabia Dior ist bei Maleens Trainerin Stefanie Meyer-Biss in Tönisvorst untergebracht. Sie hat die beiden auch bei der Westfalen-Woche in Münster-Handorf begleitet, die ein riesen Erfolg war. Maleen und Dabia Dior gewannen nicht nur die Dressurponyprüfung der Klasse A, sie durften sich auch gleichzeitig über den Titel der "Westfalenchampioness" freuen. Ihre Eltern Kathrin und Matthias Kohnle waren derzeit im Urlaub in Italien und freuten sich aus der Ferne für ihre Tochter.

Vor dem Reitsport ihrer Töchter hatten sie nichts mit Pferden zu tun. "Ich bin bin da mit der Zeit hereingewachsen", schmunzelt Kathrin Kohnle, "ich habe das Longieren und Anhänger-Fahren gelernt, heute kann ich mir ein Leben ohne Pferde gar nicht mehr vorstellen!" Vater Matthias hält von den Vierbeinern lieber Abstand und begleitet die großen Auftritte mit der Kamera.

Das Bundeschampionat lässt Maleen, die in ihrer Freizeit im Übrigen auch Klavier und Klarinette spielt, entspannt auf sich zukommen. Gemeinsam mit ihrer Trainerin wird die Aufgabe geübt und vielleicht geht es zuvor noch zu ein oder zwei Turnieren. Ein Wohnmobil ist für Warendorf bereits gemietet, auch Charlotte wird sich das spannende Event - hoffentlich mit dem bestandenen Physikum in der Tasche - nicht entgehen lassen!