EQUITARIS Trophy des Monats: Sara Karstens

"Ich wollte immer schonmal so ein Pony reiten", freut sich die frisch gebackene Bundesnachwuchschampioness über den Sieg mit ihrer "Urlaubsvertretung". 

 

Eigentlich hatte sie die Ponyreiterei 2017 bereits an den Nagel gehängt. Mit dem Holsteiner Connor-Sohn Collector feierte sie bereits zahlreiche Erfolge bis M**, mit der Quebec-Tochter Quintess war sie bis M* siegreich. Ein verlockendes Angebot kam dann im Sommer des letzten Jahres, als Johanna Beckmann eine Vertretung für ihre Ponys suchte. Das ließ sich die 15-jährige Springreiterin nicht zweimal sagen, die Rede ist von Sara Karstens, unserer EQUITARIS Trophy des Monats. 

Sara lebt im schleswig-holsteinischen Tensbüttel-Röst, ihre Eltern betreiben einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Milchvieh und Bullenmast. Dort ist auch Platz für drei Pferde, eins von Sara, eins von ihrer Schwester Jane und Mutter Karen Karstens sowie ein Einstaller-Pferd. "Wir haben keine Reithalle, sondern nur einen Reitplatz", erzählt Sara, "im Moment fahren wir zum Reiten immer in den Stall Ritters." Schon früh fing Sara an zu reiten, gemeinsam mit dem Fuchswallach Memory (v. Moraco) sammelte sie erste Schleifen in Dressur- und Springreiter-Wettbewerben, später kamen Siege bis zur Klasse A hinzu. "Ich habe mich ziemlich schnell für das Springen entschieden!"

Früher spielte Sara auch gerne Klavier, heute konzentriert sich die Schülerin lieber voll und ganz auf den Reitsport. Bis 2017 war sie mit dem heute elfjährigen Mad Max-Sohn Madness R aus der Zucht von Volker Reimer bis zur Klasse L siegreich unterwegs, danach wurde die Ponyzeit zunächst beendet. Doch als Familie Beckmann sie vor einigen Monaten fragte, ob sie ihre Ponys vertretungsweise reiten könne, ergriff Sara die Chance. "Das war wirklich ein tolles Angebot, ich wollte immer schonmal solche Ponys reiten", strahlt Sara. Nach einer kurzen Planungsphase fuhr Sara immer zweimal pro Woche zu den Beckmanns, um dort in den Sattel von Karim van Orchid's und Crazy-Hardbreaker SP WE zu steigen. 

Erfolge feierte Sara aber auch im Sattel von Mas que nada (v. Monet) aus der Zucht von Michael Beindorf bis zur Klasse M sowie mit dem Vize-Bundeschampion Matcho (v. Machno Carwyn) aus der Zucht von Angelika Jahr - die ebenfalls vorher mit Johanna Beckmann unterwegs waren. Während Sara mit Johannas EM-Pony Karim in A- und L-Springen erfolgreich war, gelang ihr mit Crazy-Hardbreaker SP WE, genannt "Fetti" (er muss früher etwas pummelig gewesen sein...), am vergangenen Wochenende der Sieg im Bundesnachwuchschampionat der Ponyspringreiter.

"Er ist einfach ein Engel und total verrückt nach Leckerlis und Kuscheleinheiten", schwärmt Sara, "Johanna hat ihre Ponys ganz schön verwöhnt, sie werden ausgiebig betüddelt!" Für vier Monate reiste Johanna Beckmann mit zwei von ihren Pferden in die USA auf ein Reitinternat, Weihnachten kehrte sie zurück. Trotzdem bekam Sara die Chance, in Verden an den Start zu gehen. Im Einlaufspringen belegte sie noch Platz fünf (7,8), im Finale zückten die Richter die Traumnote 8,8 - die es im Übrigen auch mit Fremdpony Miss Mc Fly D von Lara Tönnissen gab.

"Damit hatte ich nicht gerechnet", gibt die Zehntklässlerin zu, "aber gewünscht hatte ich es mir schon!" Wie es in Zukunft mit ihrer Ponyreiterei weiter geht, ist noch nicht geklärt. "Vielleicht darf ich ja eines der Ponys weiterreiten." Für Johannas Mutter, Annette Beckmann, steht auf jeden Fall fest: "Eine bessere Vertretung hätten wir uns nicht wünschen können!"